Was ist eine Open House Besichtigung?

Die Open House Besichtigung (englisch: „Tag der Offenen Tür“; offene Besichtigung) hat ihren Ursprung in Amerika. Dabei wird eine Immobilie, zu einem bestimmten Zeitpunkt, von mehreren Interessenten gleichzeitig besichtigt und durch einen kompetenten Ansprechpartner begleitet. Es findet sozusagen eine geführte, aber offene Besichtigung, innerhalb eines festen Zeitfensters statt.

Vorteile einer Open House Besichtigung

Grundsätzlich sollte jede Immobilie vor Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrages eingehend besichtigt werden. Es gibt aber Immobilien, die aus bestimmten Gründen, z.B. weil sie bewohnt sind, nicht beliebig besichtigt werden können.

Um deshalb bei einer bewohnten Immobilie das Aufkommen an Besichtigungen und den damit verbundenen Eingriff in die Privatsphäre des Bewohners steuern zu können, bieten sich Open House Besichtigungen an. Dazu werden nur qualifizierte Interessenten eingeladen, die Immobilie innerhalb eines festen Zeitfensters zu besichtigen.

Weiterer Vorteil einer offenen Besichtigung ist, dass gerade bewohnte, möblierte Immobilien nur für einen solchen Termin vorbereitet und „aufgeräumt“ werden müssen. Also nicht für ständig wiederkehrende Wünsche nach Einzelbesichtigungen, was den jeweiligen Bewohner zusätzlich entlastet.

Großer Vorteil einer Open House Besichtigung ist auch, dass alle anwesenden Teilnehmer von vornherein die gleichen Chancen haben.

Ganz nebenbei entsteht natürlich durch die Begegnung der Teilnehmer einer Open House Besichtigung auch ein gewisser Verknappungseffekt, der wiederum verkäuferisch gesehen für eine rasche Entscheidungsfindung sorgt.

Was ist beachten?

Vorsicht vor anonymen Massenbesichtigungen! Der Schutz der Privatsphäre einer bewohnten Immobilie ist wichtig. Neugierige Nachbarn, Besichtigungstouristen oder Langfinger will schließlich niemand bei sich zu Hause haben. – Außerdem lassen sich Interessenten, deren Identität bekannt ist, viel vertrauter ansprechen. Wer keine persönlichen Daten von sich Preis geben will, erhält keinen Zutritt.

Die Interessenten einer Open House Besichtigung erwarten, dass ihre Fragen am besten immer direkt vor Ort beantwortet werden können. Dabei stört es nicht, wenn diese offen und in gemeinsamer Runde mit anderen Interessenten diskutiert werden. Der Vermittler und Ansprechpartner vor Ort muss also gut vorbereitet sein. Wichtige Unterlagen, z.B. die vertrauliche Selbstauskunft bei der Besichtigung von mietbarem Wohnraum, sollten bereit liegen.

Welche Alternativen gibt es zur Open House Besichtigung?

Geführte Einzeltermine für vorgemerkte Interessenten sind zwar zeitaufwändiger, aber bieten ein höheres Maß an Individualität.

Virtuelle Touren, virtuelle Modelle und Videos sind sehr gut geeignet, um sich vorab schon mal ganz zwanglos umzuschauen. Mit allen Sinnen genießen wird aber nur bei einer realen Besichtigung fühlbar werden.

Um eine leere Immobilie im Rahmen einer Open House Besichtigung erlebbar zu machen, eignet sich der Einsatz von Home Staging oder Digital Staging.

(Beispiel einer virtuellen Besichtigungstour)

Wie bereitet sich der Teilnehmer eine Open House Besichtigung optimal vor?

Immer schön authentisch bleiben und nicht versuchen sich zu verstellen. Steht man in der Schlange, mit mehreren Mietinteressenten, darf man auch schon mal ein paar Unterlagen, z.B. eine Eigenschufa, unter dem Arm dabei haben, damit sich der Vermieter schneller entscheiden kann. Tipps dazu gibt’s im Beitrag: „Mietercasting, für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“.

Wird etwas nicht verstanden, einfach mal nachfragen. Es ist auch keine Schande, einen vorbereiteten Fragenkatalog dabei zu haben. Jeder Profi wird bereitwillig Auskunft geben.

Geht es um Immobilienkauf, sollte auf jeden Fall schon mal vor der Besichtigung mit einem Finanzierer gesprochen worden sein, um seine finanziellen Möglichkeiten genau zu kennen.

Vier Augen sehen mehr als zwei: Interessenten sollten immer ihren Partner mitbringen. Soll renoviert oder saniert werden? Gerade im Bereich Eigenleistung wird die Hilfeleistung durch Familie, Freunde und Bekannte oft überschätzt. Deshalb sollte auch derjenige Kenntnis von dem jeweiligen Projekt haben, der die Arbeiten einmal übernehmen soll.

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