Grunderwerbsteuer immer teurer
Grunderwerbsteuer (GrESt) ist eine Steuer, die beim Erwerb eines Grundstücks, richtiger beim Kauf einer Immobilie, anfällt. Was viele nicht wissen: Bis 1983 war der Kauf selbst genutzten Wohneigentums von der Grunderwerbsteuer befreit. Eine Subvention, die genauso wie die Eigenheimzulage ersatzlos gestrichen wurde.
Viele Bundesländer verteuern durch die Anhebung der uneinheitlichen Grunderwerbsteuer (GrESt) den Immobilienkauf. Seit 2006 entscheiden diese nämlich selbst über die jeweilige Höhe. Lag sie 1998 noch bundeseinheitlich bei 3,5%, so hat Niedersachsen diese 2011 auf 4,5% und 2014 auf nunmehr 5% festgesetzt. Noch weniger bescheiden geben sich Schleswig-Holstein (6,5%) und Berlin (6%). Einzig die Freistaaten Sachsen und Bayern haben sie noch nicht weiter angetastet.
Damit profitieren nun nicht mehr nur Bauherren und Käufer allein von historisch günstigen Zinsen für Immobilienkredite, sondern indirekt auch die Bundesländer selbst.
Dabei wäre eine Erhöhung überhaupt nicht nötig: Einnahmen aus Umsatz-/ Mehrwertsteuer auf die Kaufnebenkosten sorgen sowieso schon für eine um bis 1,3% indirekt erhöhte GrESt, da diese in die gleiche Kasse fließen.
Denkt man heutzutage über Reformen am Wohnungsmarkt nach, sollte man sich auf alte Werte zurück besinnen: Nur die Förderung der eigenen 4-Wände beugt Altersarmut vor und schafft dauerhaft bezahlbaren Wohnraum. Je mehr eigengenutzter Wohnraum entsteht, umso mehr mietbarer Wohnraum wird zur Verfügung stehen.
Aktuell senkt Thüringen als erstes Bundesland die Grunderwerbsteuer von 6,5% auf 5%.
(Stand 15.09.2023)
Übersicht der aktuellen Grunderwerbsteuer
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Baden-Württemberg
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Bayern
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Berlin
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Brandenburg
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Bremen
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Hamburg
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Hessen
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Mecklenburg-Vorpommern
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Niedersachsen
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Nordrhein-Westfalen
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Rheinland-Pfalz
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Saarland
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Sachsen
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Sachsen-Anhalt
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Schleswig-Holstein
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