Lust auf eine kleine Zeitreise?
Anlass war der Besuch eines Vermieters in unserem Ladenbüro der Bitte, eine vor kurzem frei gewordene und modernisierte Wohnung neu zu vermieten. Geprägt von starker Verunsicherung in Bezug auf die sog. „Mietpreisbremse“ zeigte er mir den im Bild dargestellten Zeitungsartikel „Deutscher Mietenspiegel“ vom Ring Deutscher Makler, veröffentlicht in der Hannoverschen Neue Presse, vom 24.08.1993.
Auch damals sprach man schon von einem kräftigen Anstieg der Mieten (und Preise). Für Hannover wird eine Nettokaltmiete von 12 DM angegeben. Wer es schon vergessen hat, damals wurde noch mit D-Mark bezahlt. Diese wurde 2001 zum Kurs von 1,95583 in Euro umgetauscht, wodurch sich eine in Euro gemessene Kaltmiete, bei Neuvermietung einer frei gewordenen Wohnung im 1.Quartal 1993, von rund 6,13 € ergibt.
Was kostet die aktuelle Durchschnittsmiete in Hannover?
Will man einen groben Vergleich, auch bundesweit, wie im Zeitungsartikel, hilft ein Blick in Immobilienportale, welche aus aktuell angebotenen Wohnungen, eine durchschnittliche Netto- oder Kaltmiete von 7,82 € pro m² (Stand: 09-2020) ermittelt haben oder wohnpreis.de.
Präziser geht die Ermittlung mit Hilfe des seit vielen Jahren in Hannover eingeführten Qualifizierten Mietspiegel. Er ist eine statistische Sammlung und legt vor allem im Falle einer Mieterhöhung die Ortsüblichen Vergleichsmiete fest. Es wird keine allgemeine Durchschnittsmiete gebildet, sondern unterschieden nach z.B. Baujahr, Stadtteil, Straße, energetischem Standard und bedingt nach der Ausstattung.
Wissen Sie noch, was wichtige Konsumgüter Anfang der 90er Jahre gekostet haben?
„In 21 Jahren hat sich die Miete also um knapp 1 € pro m² verteuert und trotzdem soll eine Einheitsmiete eingeführt werden?“, wurde ich gefragt und: „Alle Preise, vor allem für Material und Handwerker sind viel stärker gestiegen. Wie soll sich das bezahlt machen?„